EMS-Training für Sportler

Ein Training aller motorischen Qualitäten wie der Maximalkraft, Kraftausdauer, Schnellkraft, etc. ist für Sportler der unterschiedlichsten Sportarten empfehlenswert. Das EMS Training ist hier eine sehr gute Ergänzung zu den herkömmlichen Trainingsmethoden.

1. TRAININGSPRINZIP DER MULTIPLIZITÄT ODER ORGANISCHEN EINHEIT

Wenn wir ein Krafttraining durchführen, dann verbessern wir nicht nur die Maximalkraft. Die Verbesserung einer physischen Qualität bringt zusätzlich eine Verbesserung anderer Qualitäten mit sich, auch wenn wir diese nicht direkt trainieren. Ein Athlet, der z.B. die Maximalkraft seiner Beine stärkt, wird feststellen, dass sich dadurch auch seine Ausdauer und Geschwindigkeit verbessern.

Nach der Kräftigung der Beine wird der Sportler, bei unveränderten sonstigen Variablen, mehr Kraft aufbringen können und er wird, wenn moderate Gewichte gewählt werden, auch die Kraftausdauer verbessern, ohne dass der nun gestärkte Muskel schnell ermüdet.

Dieses Beispiel zeigt uns deutlich, dass die Entwicklung einer muskulären Qualität zusätzlich eine Reihe anderer Qualitäten verbessert. An diesem Punkt erkennen wir, dass noch eine zweite Interpretation möglich ist; wenn die muskuläre Ausdauer sich merklich verbessert hat und das Training sich auf keine anderen Bereiche ausgewirkt hat, dann ist ganz klar, dass ein Lauf länger durchgehalten werden kann und ebenso für längere Zeit eine größere Kraft aufgewendet werden kann.

Mit einem guten Kraftausdauertraining kann auch die Maximalkraft noch vergrößert werden. Wenn ich die Kraftausdauer trainiere, dann werden sich Widerstandsfähigkeit und Kraft ebenfalls erhöhen; es ist eine Gleichung, in der jeder Faktor sich steigernd auf die übrigen Faktoren auswirkt.

Wenn wir diese Gesichtspunkte, die zusammenspielen, im Auge behalten und beobachten, wie jede muskuläre Qualität die andere beeinflusst, kommen wir zu dem Schluss, dass wir nicht darauf abzielen sollten, genau das zu trainieren, was wir gerade trainieren möchten oder uns nur gezielt auf eine muskuläre Qualität konzentrieren sollten, die wir merklich verbessern wollen; wenn wir nämlich nur genau eine dieser Qualitäten mit einem EMS Gerät trainieren, dann werden wir uns selbst daran hindern, noch weitreichendere Ergebnisse zu erzielen.

Die Erfahrungen aus dem sportlichen Training zeigen, dass Training, welches nur darauf abzielt, genau eine motorische Qualität zu verbessern, dazu führen wird, dass die Entwicklung genau dieser motorischen Qualität, genauso wie auch die der anderen Qualitäten, eingeschränkt wird. Alle erwähnten Erfahrungen haben gezeigt, dass Athleten, die einen Trainingsplan verfolgen, der darauf ausgelegt ist, Ausdauer, Kraft und Geschwindigkeit gemeinsam zu erhöhen, bessere Ergebnisse erreichen, als mit Planungen, die ausschließlich auf eine motorische Qualität abzielen.

Wenn das Ausdauertraining zur Verbesserung der Kraft führen kann und so neben der Kraft, zusätzlich auch noch der Rest der Muskelqualitäten beeinflusst wird, dann erkennen wir ganz klar, dass sich die Qualitäten gegenseitig unterstützen. Sie passend zu kombinieren erlaubt uns, Ergebnisse zu erzielen, die nicht erreicht werden können, wenn nur eine Muskelqualität trainiert wird.

Unsere Körper passen sich physiologisch an die Entwicklung der generischen motorischen Qualitäten an. Die Verbesserung der Ausdauer eines Muskels erhöht die Anzahl der Arterien und Venen, die ihn ernähren und Abfallprodukte ableiten. Ein besser durchbluteter Muskel mit einer höheren Drainagekapazität ist nicht nur ein widerstandsfähigerer Muskel; die Verbesserung der physischen Qualitäten, die wir nicht speziell trainieren, ist bedingt durch eine physiologische Anpassung an die Belastung, die auch unser Potenzial hinsichtlich der Gesichtspunkte, die wir nicht von Grund auf trainieren, verbessert.

Dasselbe passiert, wenn ein reines Krafttraining durchgeführt wird, denn weil sich die Muskelfasern vergrößern, haben wir nicht nur einen kräftigeren Muskel, sondern auch mehr Ausdauer. Das Training kann noch kombiniert werden mit Maximalkrafttraining, Kraftausdauertraining, Schnellkrafttraining, usw.

2. PRINZIP DER FREQUENZ ODER KONTINUITÄT

Ganzkörper EMS TrainingIn der Welt des Sports läuft nicht immer alles glatt, Verletzungen gehören zum Sport dazu. Müssen Verletzungen therapiert werden, dann hängt bei physiotherapeutischen Behandlungen das Ergebnis von den Behandlungsrichtlinien ab, wie z.B. bei der Rehabilitation von einer Muskelverletzung.

Eine schnelle Rehabilitation ist nicht möglich oder sehr ineffektiv, wenn der Patient nicht an der Behandlung mitwirkt oder Behandlungseinheiten auslässt. Die Behandlungserfolge werden hinter denen zurückbleiben, die erreicht worden wären, wenn der Sportler sich an die vom Physiotherapeuten geplanten Behandlungseinheiten gehalten hätte.

Die Elektrostimulation (EMS) wird als Therapie zur Rehabilitation nach Sportverletzungen in der Physiotherapie angewandt. Ihre Ergebnisse hängen davon ab, inwieweit der Patient den Behandlungsplan einhält. Dasselbe passiert beim Sport; wenn wir den größtmöglichen Effekt aus der Elektrostimulation ziehen wollen, dann müssen wir das Training an die Frequenz anpassen, die genau das erlaubt.

In Wettbewerbssituationen sollte die Pause sogar zur aktiven Erholung genutzt werden. Diese sollte so gestaltet sein, dass die motorischen Qualitäten verbessert werden. Daher nutzen Sportler Muskelstimulatoren während der Erholungsphasen, um die Muskelkondition zu verbessern, an der sie in ihrer Sportart im Moment nicht speziell arbeiten.

Zusätzlich werden EMS Geräte bei Überbeanspruchung durch das Training mit niedrigen Frequenzen eingesetzt, bei denen ein entspannender Massageeffekt erreicht werden soll, der die Regeneration fördert.

Neben EMS Geräten, die auch für das Athletiktraining genutzt werden können, gibt es auch TENS Geräte, die speziell für die Schmerztherapie eingesetzt werden können.

Wenn wir heute und dann erst wieder in der nächsten Woche ein EMS Training durchführen, dann werden wir nicht die besten Ergebnisse erzielen, obwohl durchtrainierte Sportler ihre Kraft mit nur einer Trainingseinheit pro Woche aufbauen können. Die Anstrengung des ersten Tages und der erreichte Anpassungseffekt gehen fast verloren, weil das Training nicht fortgesetzt wurde.

Dadurch gehen die Kompensation und die mögliche Verbesserung, die am ersten Tag erreicht wurden, zwangsläufig verloren. Es ist unmöglich, Verbesserungen mit sporadischem Training zu erzielen; das gilt jedoch nicht für durchtrainierte Sportler, die zum Beispiel einmal wöchentlich trainieren.

Zur Verbesserung unserer motorischen Qualitäten muss das Training für eine bestimmte Zeitspanne geplant und aufrecht erhalten werden. Um eine organische Verbesserung zu erzielen, die auf einer Anpassung an Stress beruht, muss dieser Stress über einen längeren Zeitraum einwirken.

Macht man das ohne einen festen Plan, dann kommt es weder zu einer Anpassung noch kann man das als Training bezeichnen. Dasselbe passiert beim Übertraining. Es macht keinen Sinn zu trainieren, wenn man sich von der letzten Trainingseinheit noch nicht erholt hat. Genauso sinnlos ist es, so unregelmäßig zu trainieren, dass die positiven Effekte der letzten Trainingseinheit bereits verschwunden sind.

Kurz zusammengefasst: wenn wir zwischen den Trainingseinheiten zu viel Zeit verstreichen lassen, sind wir untertrainiert und werden deshalb keinen Erfolg erzielen. Wenn die Erholungszeit zu kurz ist, um eine Anpassung zuzulassen, kann uns das erschöpfen und das Training wird ineffektiv. Wir müssen das richtige Gleichgewicht zwischen Unter- und Übertraining herausfinden. Mit der richtigen Erholungszeit bilden sich die physiologischen Erscheinungen für Anpassung und Stressabbau und wir verbessern unsere motorischen Qualitäten.

3. PROGRESSIVES LASTPRINZIP

Natürlich werden wir einem Jugendlichen nicht die gleiche Last zumuten, wie einem trainierten Erwachsenen. Tatsächlich hängt der Zeitraum, in dem ein Sportler zu Wettbewerben antreten kann oder vielmehr die sportlichen Rahmenbedingungen, die seine oder ihre sportliche Karriere länger andauern lassen davon ab, wie schrittweise die Trainingslast von der Kindheit bis ins Erwachsenenalter gesteigert wurde.

Insofern besteht hier eine interessante Gemeinsamkeit zwischen Studiengängen und dem Sport. Derjenige, der länger und bis zu einem höheren Niveau studiert hat, kann von sich selbst mehr erwarten und schneller lernen und wird zudem eher dazu fähig sein, die Fähigkeiten zu erweitern und akademische Grade zu erreichen.

Beim Sport kann derjenige Athlet, der mit einer ansteigenden Last trainiert hat, die an seine Fähigkeiten angepasst war, sich besser entwickeln; er oder sie kann mehr aus dem Körper herausholen und besser reagieren, die Anpassung geht schneller, die Erholungszeiten sind kürzer, usw.

Sowohl im Studium als auch beim Sport wird man nicht die bestmöglichen Ergebnisse erzielen können, solange man die Last auf einem bequemen Level hält. Im Studium ist das eindeutig so und beim Sport wurden physiologische Tests durchgeführt, die zeigen, dass beim Versuch, unsere körperliche Konstitution schrittweise und fortlaufend zu erhöhen, die Last die Schwelle der Muskelerregung herabsetzt, was zu einer Leistungssteigerung führt. Das passiert jedoch nicht, wenn wir immer nur mit der gleichen bequemen Last arbeiten.

Es ist dabei wichtig, uns schrittweise an unsere maximale Leistungsfähigkeit im Sport anzunähern und zwar mit Bedacht und gleichzeitig in dem Bewusstsein, dass wir nur dann eine effiziente Verbesserung erreichen werden, wenn wir an unsere Grenzen gehen. Das liegt nicht nur daran, dass wir motorische Qualitäten entwickeln, sondern auch daran, dass wir uns einem endgültigen Ziel nähern, vor dem sich eine scheinbar undurchdringliche Barriere auftut.

Wir stärken uns moralisch, wenn wir diese Bemühungen stetig wiederholen und testen, was wir emotional aushalten können, was wir leisten können und dabei feststellen, dass es in uns etwas gibt, was uns erlaubt, noch größere Anstrengungen zu bewältigen und dass neue Energie zu entstehen scheint, wenn wir bereit sind, das zuzulassen. Wir können uns selbst vertrauen und sicher sein, dass wir dazu in der Lage sind, mehr Energie aufzunehmen und sie noch auszubauen.

Wenn es etwas gibt, was im Sport unsere Bemühungen einschränken und ein Fortschreiten verhindern kann, dann ist das ein Mangel an Beharrlichkeit beim Versuch, uns zu überwinden, über unsere aktuelle physische Kondition hinauszugehen. Das erfordert sicherlich Stärke, Entschlossenheit, Beharrlichkeit, Ausdauer, Geduld und Anstrengung. Genau das sind die moralischen Stärken, die wir im Sport brauchen, um über unsere Grenzen hinauszugehen.

4. OVERLOAD (ÜBERLASTUNGS-) PRINZIP

Kurz gesagt besagt dieses Prinzip, dass physiologische Anpassungen an den Stress mit einem nur kleinen Trainingsumfang nicht stattfinden werden. Damit eine organische Anpassung an die Anstrengung eintritt, muss ein bestimmtes Maß an Energieeinsatz und körperlicher Leistung erfolgen.

Das Überlastungs-Prinzip muss ich möglichst gut verstehen, denn wenn ich beispielsweise Ausdauer entwickeln möchte und dazu in der Halle mit Gewichten unter maximaler Belastung trainere, könnte der Eindruck entstehen, ich würde mich überlasten. Allerdings kann es sein, dass dieses hohe Ausmaß an Training, obwohl es unter hohem Stress stattfand, nicht dazu führt, dass ich die Qualität entwickle, nach der ich strebte. Deshalb sollte ich einerseits das Maß der Arbeit erhöhen, jedoch sollte ich Acht geben darauf, mit welcher Art von Übung ich mein spezielles Trainingsziel erreichen kann.

Wenn wir durch die physischen Anstrengungen zur Verbesserung unserer sportlichen Leistungsfähigkeit unsere Gesundheit nicht beeinträchtigen wollen, dann sollten wir auf der einen Seite eine bestimmte Schwelle überschreiten, die eine organische Anpassung erfordert und andererseits die Schwelle nicht so hoch ansetzen, dass der Körper mit intensiver Erschöpfung reagieren muss.

Zusätzlich sollten wir darauf achten, dass das Training spezifisch an die Qualität angepasst wird, die wir erreichen wollen. Wir müssen also immer beides im Auge behalten, die Anzahl der Wiederholungen und die Intensität unseres Trainings, damit wir unsere beabsichtigten Zielsetzungen erreichen.

5. EMS TRAINING – EFFEKTE FÜR SPORTLER

Die Schlüsselfrage beim EMS Training ist folgende, „Was bringt das EMS Training für die Steigerung meiner sportlichen Leistungsfähigkeit?„. Zwar steht der Nutzen für die Entwicklung von Kraft, Ausdauer und Geschwindigkeit nicht in Frage; aber wird EMS Training auch förderlich sein für meinen Sport?

Was wir uns fragen müssen ist, ob eine Übertragung des Muskelaufbaus auf eine bestimmte Sportart möglich ist. Das können wir beantworten, wenn wir prüfen, ob das EMS Training darauf einen Einfluss hat.

Die physische Kondition ist entscheidend im Sport, aber sie ist nicht der einzige Schlüssel zum Erfolg; Technik, Taktik und Strategie sind alle ebenso wichtig bei allen physischen Aktivitäten, wenn es um das Erreichen sinnvoller Ergebnisse geht.

Wie viel Zeit auch immer ein Fussballspieler zur Stärkung seiner Beine mit Gewichten oder Elektrostimulation oder beiden Methoden gemeinsam investieren mag, ohne Einsatz der notwendigen Zeit zur Verbesserung seiner Technik oder anderer Qualitäten, wird ihm die Zunahme der Kraft für seinen Sport nichts nützen.

So wird das Ergebnis nicht messbar sein; auch wenn er Zeit investiert hat, können die Ergebnisse ausbleiben. Um es mit anderen Worten zu sagen: Paella ist nicht nur Reis. Wenn ich versuche, Paella nur mit Reis zuzubereiten, dann werde ich nicht das gewünschte Gericht bekommen. Sportliche Übungen erfordern exakte Koordination einer Reihe physischer und mentaler Qualitäten, die wir berücksichtigen müssen, damit sie sich gegenseitig unterstützen und wir so optimale Ergebnisse erzielen können.

Wir können mit Elektrostimulatoren Muskelkraft aufbauen. In der Physiotherapie sind EMS Geräte wie das Genesy 3000 sie genau zu diesem Zweck schon seit Jahrzehnten im Einsatz bei Patienten, die ihre Bewegungen nicht willentlich steuern können und die so schwach sind, dass sie schon von einer minimalen Last erschöpft sind. Es wurde unzählige Male erprobt, dass in diesen Fällen die Elektrostimulation sinnvoll ist.

Allerdings bedarf es eines intensiven Trainings unserer technischen Fähigkeiten, die uns das neue Kraftpotenzial so weit als möglich ausschöpfen lassen, um sicher zu gehen, dass wir so effektiv wie möglich trainieren. Diese Extrakraft muss übertragen und an die spezifischen Bewegungen im eigenen Sport angepasst werden.

Es ist zudem wichtig zu wissen, welche Qualität dringender verbessert werden muss. Sonst könnte es passieren, dass ein Training absolviert wird, das an den entsprechenden technischen Fertigkeiten ansetzt, aber ohne dass eine Verbesserung eintritt. Wenn ich meine Kraft stärken möchte, mit der ich einen Ball schießen kann und ich verwende Zeit darauf, speziell meine Ausdauer zu erhöhen, dann wird dieses Ausdauertraining keine Auswirkung auf das Schießen des Balls haben, so lange ich die technische Arbeit auch wiederhole.

Schlimmer noch, wenn ich explosive Kraft brauche und meine Zeit mit Ausdauertraining verbringe, kommt es wahrscheinlich zu einer negativen Auswirkung, denn Ausdauer und Explosivkraft sind gegensätzliche Qualitäten.

Wir behaupten nicht, dass Ausdauertraining nicht notwendig wäre, aber in einem Programm, dass auf die Steigerung der Explosivkraft abzielt, sollten wir mit einigen Wochen Ausdauertraining beginnen und dann Kraft- und anschließend ein spezielles Geschwindigkeitstraining starten. Auf diese Weise, wenn wir also die technischen Fähigkeiten für den gewünschten Effekt am Ende trainieren, erkennen wir den Übergang und erreichen effektive Ergebnisse mit einem zusätzlichem EMS Training.

Bildquellen:
©vitalml / 123RF Standard-Bild

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Ich akzeptiere die Datenschutzbedingungen.

Blogsuche
Interessante Beiträge