Klinische Studien zur EMS

Der Einsatz von Muskelstimulatoren und der wissenschaftliche Hintergrund

Heutzutage ist die Elektrostimulation (EMS) eine anerkannte Technologie. Die Wirksamkeit der EMS für verschiedene Anwendungsgebiete wurde in zahlreichen wissenschaftlichen Veröffentlichungen nachgewiesen. Ein Teil dieser Studien wurden auch in Zusammenarbeit mit der Société Compex durchgeführt.

Kann durch die hochfrequente neuromuskuläre elektrische Stimulation eine Verbesserung der Muskelleistung bei gesunden Menschen und Sportlern erreicht werden?

Muskelstimulator SprungkrafttrainingDie Autoren dieser französischen Studie werteten die verfügbare Literatur aus, um sich einen Eindruck über die Vorzüge und Grenzen der EMS bei gesunden Menschen und insbesondere bei Breiten- und Leistungssportlern zu verschaffen und weiterzugeben.

  • Das EMS Training mit einem Muskelstimulator führt zu einer deutlichen Verbesserung der Muskelkraft.
  • Mit der EMS steht Sportlern ein interessantes Trainingsinstrument zur Verfügung, da während der elektrischen Muskelstimulation die schnell zuckenden (Fast-Twitch) Fasern der Muskulatur einfacher aktiviert werden können und das bei geringer Belastung. Diese Faserart wird sonst bei fakultativen Bewegungen in der Regel erst bei höheren Belastungen aktiviert.
  • Bestimmte sportliche Leistungen, wie z.B. die Sprintfähigkeit und Sprungkraft, können bei einer Kombination von EMS Training mit dynamischen Bewegungsübungen verbessert werden.
  • Wenn für den Kraftaufbau der Muskulatur wenig Zeit zur Verfügung steht, scheint die EMS mit Muskelstimulatoren die Methode der Wahl zu sein. Ein weiterer Vorteil, die EMS bringt auch mehr Vielseitigkeit und Abwechslung in das Trainingsprogramm. Abwechslung und Variation ist immer gut und fördert außerdem noch die Motivation des Sportlers.

Aus den vorhandenen Literaturquellen schlossen die Autoren der Studie, dass ein EMS Training mit einem Elektrostimulationsgerät eine effektive und wirksame Ergänzung zu einem fakultativem Widerstandstraining darstellt, um eine Verbesserung der Muskelkraft zu erzielen. Im Gegensatz zum Doping handelt es sich noch dazu um eine legale Möglichkeit für Sportler, die Muskelkraft zu verbessern.

Welche Auswirkungen hat ein Muskelstimulator Training auf die Kraft und die Sprung- und Schussfähigkeiten von Fußballspielern?

Mit Hilfe dieser Studie wurde untersucht, welche Auswirkung ein fünfwöchiges EMS Training mit einem Compex Energy Muskelstimulator auf die Muskelkraft (Quadrizeps), die Schussgeschwindigkeit, Sprintfähigkeit und die vertikale Sprungleistung bei Fußballern hat.

– Willkürliche Aufteilung von 20 Fußballern in 2 Trainingsgruppen: Die erste Gruppe (EMS Gruppe) erhielt über 5 Wochen neben dem regulärem Fußballtraining noch 3x wöchentlich eine EMS Trainingssitzung über je 12min. für den Quadrizeps. Bei der zweiten Gruppe (Kontrollgruppe) wurde in den 5 Wochen nur ein reguläres Fußballtraining absolviert.

– Das Kraftprogramm des Compex Energy wurde auf Stufe 5 gestellt.

– Nach 3 und 5 Wochen wurden jeweils alle Sportler getestet. Es zeigten sich in der ersten Gruppe bei jedem Test wesentliche Verbesserungen bei den Muskelkraft Parametern des Quadrizeps, sowie auch höhere Schussgeschwindigkeiten, während in der Kontrollguppe diese Leistungssteigerungen nicht festgestellt werden konnten.

Quadrizeps Training mit Muskelstimulator

Da ein EMS Training als wirksame Methode zur Verbesserung der Muskelkraft und speziellen anderen fußballspezifischen Fähigkeiten gilt, empfehlen die Autoren den Einsatz von Muskelstimulatoren für Fußballspieler. Die Motivation der Spieler wird durch den Einsatz der EMS und der damit verbundenen Abwechslung im Trainingsplan zusätzlich gefördert.

Zusätzlich empfehlen die Autoren den Einsatz von Muskelstimulatoren bei Sportlern, die verletzt sind, da so die Auswirkungen einer Zwangstrainingspause gemildert oder umgangen werden kann.

Quelle: „Effects of An Electrostimulation Training Program on Strength, Jumping, and Kicking Capacities in Soccer Players.“
Billot et al., Journal of Strength and Conditioning Research, May 2010, Vol. 24(5), pp. 1407-1413.

Vergleich der Muskelerholung und der Muskelstimulation mit der Laktat-Clearance bei Schwimmern nach einem Sprintschwimmen.
Die bei einem Sprint Schwimmwettkampf mehrfach auftretenden, besonders intensiven Bewegungsabläufe, führen zu einem Anstieg des Laktatspiegels im Blut.

Eine aktive Muskelerholung nach einer intensiven sportlichen Betätigung wie dem Sprintschwimmen, führt nachweislich deutlich schneller zu niedrigeren Laktatwerten, als eine passive Erholung mit Ruhepausen. Die aktive Erholung ist aber rein praktisch nicht immer durchführbar.

Das Ziel dieser in Kalifornien durchgeführten Studie war die Analyse der Auswirkungen der aktiven Muskelerholung mit einem Muskelstimulator. Im Vergleich dazu die submaximale, aktive Erholung durch ein Ausschwimmen und einer zusätzlichen passiven Erholung mit Ruhepausen.

Vor und unmittelbar nach einem 200m Schwimmsprint wurden die Laktatwerte im Blut gemessen, dazu noch nach einer 10-minütigen (Zwischenzeit) und 20-minütigen (Abschlußmessung) Erholungsphase.

Laktatsenkung durch EMS

– Die niedrigsten Laktatwerte konnten an beiden Erholungs Zeitpunkten nach der submaximalen aktiven Erholung durch das Schwimmen gemessen werden. Eine wesentlich bessere Senkung der Laktatwerte, konnte jedoch mit der Erholung durch die EMS erzielt werden, im Vergleich zur Erholung mit Ruhe.

Die elektrische Stimulation mit Muskelstimulatoren wie dem Energy oder auch dem Premium 400, können die Autoren für eine alternative Erholungstherapie zur Senkung der Laktatwerte im Blut empfehlen. Es kann auch Situationen geben, in denen Sportler ein Schwimmbad nur in begrenztem zeitlichem Umfang besuchen können.

Dazu kommen geistige und körperliche Erschöpfung, fehlende Motivation für weitere sportliche Belastungen, oder einfach der Wunsch nach einer alternativen Erholungsmethode. In diesen Fällen können Schwimmer mit Hilfe der elektrischen Muskelstimulation Muskelkontraktionen hervor rufen, während der allgemeine Ruhezustand des Körpers während des EMS Trainings dazu beiträgt, dass die Laktatwerte im Blut und in der Muskulatur gesenkt werden können.

Quellen:

„Comparison of swim recovery and muscle stimulation on lactate removal after sprint swimming.“
Neric et al., Journal of Strength and Conditioning Research, Dec 2009, Volume 23(9) pp. 2560-2567.

„Is high-frequency neuromuscular electrical stimulation a suitable tool for muscle performance improvement in both healthy humans and athletes?“
Gondin et al., European Journal of Applied Physiology, Oct 2011, Vol. 111(10), pp. 2473-87.

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