Elektrische Muskelstimulation bei Inkontinenz

EMS-Training bei Inkontinenz

Es gibt viele Frauen und Männer, die Probleme mit Stuhl- oder Harninkontinenz haben. Allein in Deutschland sind etwa 6 Millionen Menschen davon betroffen. Durch die Belastung des Beckenbodens bei einer Schwangerschaft, leiden viele Frauen nach der Schwangerschaft/Geburt unter Inkontinenz. Man kann aber sowohl unkontrollierten Stuhlgang als auch Blasenschwäche sehr gut behandeln.

Nach der Schwangerschaft bietet sich neben dem klassischen Beckenbodentraining, die EMS (elektrische Muskel Stimulation) an, am effektivsten in Kombination mit Anal- und/oder Vaginalelektroden.

Elektrostimulation bei Harninkontinenz und Stuhlinkontinenz

Die elektrische Muskelstimulation kann hier eingesetzt werden, indem ein schwacher elektrischer Strom an die Nerven im unteren Rücken oder die Beckenbodenmuskulatur gesendet wird und so eine Rückbildung des Beckenbodens unterstützen wird.

Das schöne an der EMS; man kann die Elektrostimulation bei Harn- und Stuhlinkontinenz bequem zu Hause durchführen. Dafür eignet sich ein EMS-Gerät wie z.B. das Globus Genesy SII und die dazugehörigen Vaginal- oder Analelektroden.

Wie lange und wie oft eine Anwendung durchgeführt wird, ist unterschiedlich. Sinnvoll ist z.B. eine Anwendungsdauer von 12 Wochen, mit 2 Stimulationen von je 15min. pro Tag. Diese Stimulationsform kann sowohl bei Dranginkontinenz, als auch bei Stressinkontinenz angewendet werden.

Es ist noch nicht gänzlich klar, wie genau die Vaginal- oder Analstimulation wirkt. In jedem Fall sorgt die EMS dafür, dass die Muskeln kontrahieren und die EMS dabei einen ähnlichen Effekt hat, wie man es auch mit Kegel (benannt nach dem Arzt Arnold Kegel) Übungen erreichen kann.

Die Muskulatur wird hierbei gestärkt, indem sie regelmäßig durch die EMS Ströme kontrahiert. Die EMS kann auch das Wachstum von Nervenzellen anregen, die für die Muskelkontraktion verantwortlich sind.

Die elektrische Muskelstimulation der Blase kann auch erreicht werden, indem Elektroden unter der Haut platziert werden, entweder durch die Beine oder den unteren Rücken. Diese Methode wird aber nur bei sehr stark ausgeprägter Dranginkontinenz oder einer stark überaktiven Blase angewendet, wenn andere Behandlungsformen nicht mehr wirksam waren.

Die Stimulation der Nerven des hinteren Schienbeins (PTNS) wird dadurch erreicht, dass eine sehr kleine Elektrode durch die Haut des Unterschenkels eingeführt wird. Die Elektrode wird dann an ein EMS Gerät außerhalb des Körpers angeschlossen.

Dieses Gerät sendet Stromimpulse an die Elektrode, die den Schienbeinnerv im Bein stimuliert. Der elektrische Strom hat dann einen Einfluß auf die Nerven im unteren Rücken, die die Blase und den Beckenboden kontrollieren.

Bei der sakralen Nervenstimulation (SNS) wird dagegen ein kleines EMS Gerät unter der Haut über dem Gesäß platziert. Dieser Muskelstimulator wirkt wie ein Schrittmacher. Er ist an die Elektroden angeschlossen, die elektrische Impulse and die Nerven im unteren Rücken (Kreuzbein) abgeben. Der Sakralnerv spielt eine Rolle für die Füllung und Entleerung der Blase.

Bei welchen Problemen kann man die EMS bei Harninkontinenz nutzen?

– Dranginkontinenz
  – Stressinkontinenz
  – Gemischte Stress- und Dranginkontinenz

Inkontinenz Anwendungen mit Vaginal- oder Analelektroden sind die effektivste Form für Heimanwendungen. Die Spezialelektroden sind meist Stab- oder Eiförmig, die Anwendung ist sehr einfach, da die Elektroden nur in den After oder die Scheide eingeführt werden müssen.

Die metallene Oberfläche der Elektroden ermöglicht es, dass der Strom in die Schleimhaut eingeleitet werden kann. Um die Anwendung angenehmer zu gestalten, sollte ein spezielles Elektroden Gel verwendet werden.

Frauen, die aufgrund von Inkontinenz Problemen nach der Schwangerschaft die EMS Anwendungen nutzen wollen, sollten damit erst 8 Wochen nach der Geburt beginnen. Etwaige Verletzungen und Reizungen der Schleimhäute müssen nach der Geburt erst abheilen können.

Bei Analelektroden, die kleiner und schlanker als die Vaginalelektroden sind, kann mit der EMS etwa 3 Wochen nach der Geburt begonnen werden, wenn keine Verletzungen mehr im Analbereich vorliegen.

Männer mit Harninkontinenz, können auch sehr gut EMS Anwendungen mit der Analelektrode durchführen. Die Anwendung ist sehr einfach und lässt sich gut zu Hause durchführen.

EMS bei Inkontinenz – was gibt es zu beachten?

Vor einer Nutzung der EMS bei Harn- oder Stuhlinkontinenz kann man mit dem behandelnden Arzt noch folgende Punkte besprechen:

Kann ich meine Form der Inkontinenz durch ein Verhaltenstraining oder eine Bewegungstherapie verbessern, bevor ich Medikamente einnehme? Ein Verhaltenstraining oder auch Übungen wie das Blasentraining oder auch die Beckenboden Übungen nach Kegel kann bequem zu Hause durchgeführt werden, ist nicht-invasiv, günstig, hat keine ungünstigen Nebenwirkungen und schließt keine weiteren Therapieoptionen aus, sollten die zusätzlich nötig werden.

–  Kann meine Form der Inkontinenz auch durch andere Ursachen entstanden sein? Inkontinenz Probleme treten mitunter auch nach einer Medikamenten Einnahme (speziell bei Entwässerungsmitteln) auf, wenn der Körper eine größere Menge an Urin produziert.

Empfehlenswertes EMS Gerät: Mit dem I-TECH MIO-PERISTIM haben wir das passende EMS Gerät im Programm. Der MIO-PERISTIM ist in zwei Ausführungen erhältlich, mit Anal- oder Vaginalelektrode.

Bildquelle: © DOC RABE Media / Dollar Photo Club

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